Spielerisch auf dem Weg zur Sprache
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Babygebärden sind der ideale Begleiter auf dem Weg zur Sprache. Die einfachen Handgesten dienen als Hilfsmittel, um als Eltern mit den eigenen Babys und Kleinkindern kommunizieren zu können, schon bevor diese in der Lage sind, durch Laute Wörter und Sätze zu bilden.
Die Babygebärden, die in meinen Kursen alle der Deutschen Gebärdensprache (DGS) entnommen sind, machen durch ihre bildhaften Bewegungen unsere Worte gleichzeitig sichtbar und dadurch dem Kind leichter verständlich.
Wenn wir ein Wort mit einer Gebärde untermauern, versteht das Kind beispielsweise leichter den Unterschied zwischen "Haus" und "raus".
Und auch wenn das Kind "Ba!" ruft, verstehen wir mit einer Gebärde besser: Meint es damit "Ball", "Baum", "Banane" oder "Baden"?
Schon bevor Kinder anfangen, ihre ersten Worte zu sprechen, sind sie in der Lage, sich mit Gesten auszudrücken.
Die Handmotorik ist sehr viel früher ausgereift als die Mundmotorik zum Sprechen.
Und auch wenn die ersten Worte kommen, sind viele Kinder noch länger vom verständlichen Sprechen und dem Äußern komplexer Worte entfernt.
Handgesten wie beispielsweise die Hände nach etwas ausstrecken oder auf etwas zeigen, gehören zum natürlichen Kommunikations-Repertoire eines jeden Kindes. Dies signalisiert das Grundbedürfnis
der Kinder nach Kommunikation.
Sie strahlen uns glücklich an, wenn sie dabei verstanden werden.
Indem wir auf diese Zeichen achten, mit dem Kind in den Dialog treten und bereits vorhandene Gesten spielerisch durch die intuitiven Babygebärden erweitern, können wir schon früh herausfinden, was unser Kind beschäftigt.
Da die Kinder mithilfe von Gebärden leichter ihre Bedürfnisse, Gefühle und Interessen mitteilen können, bedeutet dies weniger Missverständnisse, Rätselraten und Frust auf beiden Seiten. Die Kinder fühlen sich verstanden und wahrgenommen. Sie sind motiviert, alles in ihrer Umgebung zu benennen und erleben früh Selbstwirksamkeit, Interesse und Freude an Kommunikation und Sprache und haben die Möglichkeit, von Anfang an stärker im Familienalltag mit einbezogen zu werden.
Mit zunehmender Fähigkeit sich lautsprachlich auszudrücken, werden vom Kind ganz automatisch und natürlich das Nutzen der Gebärden fallen gelassen.
Liebevolle Interaktion, Augenkontakt, Zugewandheit und Achtsamkeit - all das stärkt die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind.
Neugierig geworden? Dann schauen Sie vorbei!
In einem 3 stündigen Kompakt-Workshop wird Ihnen eine Einführung in die Babygebärden vermittelt. Sie erlernen eine Reihe von Gebärden und erhalten Hintergrundinformationen, Tipps und Spielideen zur einfachen Anwendung der Gebärden in Ihrem Alltag. Dieser Kurs eignet sich besonders für Schwangere, Eltern, Großeltern, Tagesmütter/-väter oder Betreuungspersonen, die Babys und Kleinkinder besser verstehen und eine frühe Kommunikation fördern möchten. Auch Einzel-Workshops für Paare, Familien oder Freundesgruppen sind buchbar.
Der Kompakt-Kurs dauert 3 Stunden, idealerweise aufgeteilt in 2 x 90 Minuten.
Sie erhalten viele Materialien mit Informationen, Tipps, Spielideen und Liedern für zuhause. Einzelpersonen und Paare zahlen 90 €.
Ab 5 Teilnehmer:innen verringert sich der Preis pro Person auf 40 €.
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Mit Freude Kommunizieren
Jeder Mensch möchte sich mitteilen, verstanden und gesehen werden.
Sich mitteilen zu können, ermöglicht einem das Gefühl dazu zu gehören - Teil des Geschehens zu sein - und etwas bewirken zu können.
Da die ersten Jahre im Leben auch das eigene Selbstbild gestalten, ist es von Bedeutung allen Kindern diese Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen, innere Frustration abzubauen und Selbstbewusstsein aufzubauen.
Insbesondere Kinder, die zum jetzigen Zeitpunkt Herausforderungen mit der verbalen lautsprachlichen Kommunikation haben, hilft die unterstützte Kommunikation mit Gebärden, verstanden und gehört zu werden.
Bei der Unterstützten Kommunikation mit Gebärden werden die wichtigen Schlüsselwörter eines Satzes mit Gebärden untermauert.
Da wir zugleich sprechen, wird die Lautsprache nicht ersetzt, sondern bereichert.
Die Unterstützte Kommunikation mit DGS-Gebärden eignet sich für alle sehenden Kinder und auch Kinder, die nicht darauf angewiesen sind, haben sehr viel Freude an den Bewegungen, beim Entdecken von Neuem, Ritualen mit Gebärden, Bewegungsspielen, beim Singen mit Gebärden, oder sie nutzen die Gebärden als eine Art coole "Geheimsprache" oder verwenden Gebärden, um sich Inhalte besser merken zu können, da der Begriff zusätzlich im Körpergedächtnis verankert wird.
Besonders hilfreich ist die Lautsprache Unterstützte Kommunikation mit Gebärden für Kinder
- die Deutsch als Fremdsprache erlernen und mithilfe von Gesten besser die Bedeutung eines Wortes verstehen und ihre Bedürfnisse mitteilen können
- die später als Gleichaltrige sprechen, sogenannte Late Talker
- die (noch) nicht sprechen
- die ihre eigene Sprache sprechen
- die sehr unverständlich sprechen
- die von selektivem Mutismus betroffen sind
- die sich im Autismusspektrum befinden, (noch) nicht sprechen oder (zeitweise) nicht mehr sprechen, und/oder möglicherweise (auch vorübergehend) von starker Geräuschempfindlichkeit betroffen sind
- die Trisomie 21 betrifft (häufig angeborene Zungenvergrößerung, fehlender Mundschluss, motorische funktionelle Beeinträchtigung von Zungen- und Lippenbändchen, Veränderungen von Gaumen, Kiefer und Zähne, verminderte Atemvitalkapazität, allgemeine Muskelhypotonie, Beeinträchtigung der Sensomotorik, häufiger von Hörbeeinträchtigung betroffen und mögl. geringeres auditives Kurzzeitgedächtnis)
- die eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte hatten oder haben
- die entwicklungsverzögert sind
- die vorübergehend in ihrer Fähigkeit zu sprechen eingeschränkt sind, beispielsweise wegen Krankheit, einem Unfall oder einer Operation
- die eingeschränkt hören können und so mehr vom Gesagten mitbekommen
- die ein Cochlea Implantat (CI) tragen und so ein besseres Verständnis von der Lautsprache bekommen und ihnen ein zusätzlicher Kommunikationsweg angeboten wird.
Wichtig im Zusammenleben mit Kindern ist, die kommunikativen Angebote nicht zu reduzieren oder gar die Kommunikation aufzugeben.
Kommunikation ist ein menschliches Grundbedürfnis. Gebärden können mögliche Barrieren abbauen und dem Kind ermöglichen, sich (besser) mitzuteilen.
Meiner Meinung nach sollte auch Kindern mit Cochlea Implantat das Gebärden niemals verwehrt werden. Gebärden sind für das Sprachverständnis ungemein hilfreich und jedes Mal, wenn das Kind das CI wegen unangenehmer Störgeräusche abnehmen möchte, oder das CI abgenommen werden muss: zum Baden, im Schwimmbad, in der Nacht, wenn der Akku leer ist und laden muss usw., ist es sehr hilfreich, wenn das Kind nicht ausschließlich auf Lippenlesen angewiesen ist. Auch Kurse in DGS sind daher zu empfehlen.
Tatsächlich geht es bei Kindern, die bislang gar nicht sprechen, und bei denen man auch nicht sicher sagen kann, wie viel sie von Gesagtem verstehen, nicht nur ums Sprechen - sondern auch ums Denken. Oft reicht auf-Dinge-im-Raum-zeigen nicht aus. Um komplexe und abstrakte Inhalte und Konzepte zu verstehen, braucht ein Kind Begrifflichkeiten, in denen es Denken kann. Es geht also auch um die innere Sprachentwicklung. Dabei ist nicht relevant, ob das Kind zunächst in Wörtern, Bildern oder Gebärden denkt. All dies sind wichtige Bausteine, auf die es später aufbauen kann und es ist von Bedeutung, von Anfang an diesem Kind mehrere mögliche Kanäle zum Verarbeiten und Kommunizieren anzubieten.
Da wir uns beim Gebärden stets dem Kind zuwenden und in sein Blickfeld rücken, kann das Kind auch besser die Bewegungen unserer Lippen sehen. Dies hilft beim Nachahmen und Nachbilden unserer Wörter.
Das Tolle: Die Gebärden können jederzeit und spontan eingesetzt werden.
Die eigenen Hände haben die meisten Menschen immer dabei.
Es benötigt keine zusätzlichen Hilfsmittel und auch wenn Bildkarten mal nicht zur Hand sind, oder der Akku vom Sprachcomputer leer ist - Gebärden können auch in diesen
Situationen eine große Unterstützung sein.
Selbstverständlich profitieren auch Erwachsene von der Unterstützten Kommunikation.
Für wen ist die Unterstützte Kommunikation (UK) mit Gebärden weniger geeignet? Zu den Einschränkungen:
Kinder, die nicht sprechen können UND körperlich nicht in der Lage ist, ihre Hände anzusteuern und die passenden Bewegungsabläufe auszuführen, profitieren zwar möglicherweise im Verständnis des Gesagten, können aber selbst nicht gebärden. Diesen Kindern kann möglicherweise die Kommunikation mithilfe von Tastern oder augengesteuerten Sprachcomputern helfen. Nonverbale Signale des Kindes wie Bewegungen des Kopfes oder Kussmund für "Ja" und Zunge raus für "Nein" werden entscheidend. Für Kinder, die hören, aber nicht sehen können, sind die Gebärden nicht geeignet.
Für taube Kinder kann die Lautsprache unterstützende Kommunikation mit Gebärden nur ein Einstieg, oder die Möglichkeit sein, das Wichtigste mitzubekommen. UK mit Gebärden und auch LBG kann die für taube Kinder essenzielle Gebärdensprache (DGS) als visuelle Sprache mit umfassendem Wortschatz und eigener Grammatik NICHT ersetzen!
Das Erlernen von DGS-Gebärden bei der Unterstützten Kommunikation mit Gebärden kann die DGS als solche zwar niemals ersetzen, ermöglicht es jedoch, Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit zu Geben, auf basale Art und Weise mit Gehörlosen zu kommunizieren, wenn sie diese treffen und ein Stück für mehr Inklusion beizutragen.
2 x 90 Minuten Einsteiger-Kurs:
An zwei Terminen wird Ihnen eine Einführung in die Unterstützte Kommunikation mit Gebärden vermittelt. Sie erlernen eine Reihe von Gebärden und erhalten Hintergrundinformationen, Anwendungsmöglichkeiten, Tipps und Spielideen zur einfachen Anwendung der Gebärden in Ihrem Alltag.
Mögliche erste Gebärden in der unterstützen Kommunikation:
Noch mal (rutschen, verstecken, singen ... )
Mehr (Essen, Trinken ... )
Spielen
Essen
Trinken
Satt
Fertig
Toilette
Aua
Helfen
und besonders wichtig die Orientierung an den individuellen Interessen des Kindes:
Musik, Dino, Ball, Puppe, Schaukeln ...
Entweder
2 x 90 Minuten:
Im ersten Teil erhalten Sie eine Einführung in die Unterstützte Kommunikation mit Gebärden, Hintergrundinformationen, Anwendungsmöglichkeiten und erlernen erste Gebärden wie "Kindergarten",
"Morgenkreis", "Spielen" und individuelle Morgenkreisrituale.
Im zweiten Teil geht es dann ganz praktisch um Gebärden im Kita-Alltag und das praktizieren von Liedern und Spielen mit Gebärden.
Oder
1 x 90 Minuten Einführung und mehrere Spiel-Einheiten vor Ort:
Zur Vorbereitung 90 Minuten Einführung in die Unterstützte Kommunikation mit Gebärden, Hintergrundinformationen, Anwendungsmöglichkeiten und erste Gebärden wie "Kindergarten", "Morgenkreis", "Spielen" und individuelle Morgenkreisrituale für die Erzieher*innen.
Im Anschluss finden zusammen mit den Kindern mehrere Einheiten mit Liedern und Spielen mit Gebärden vor Ort statt. Jeweils ca. 1 Stunde, inklusive Morgenkreis, um auch die Gebärden für die täglichen Rituale einführen zu können, oder im Anschluss an den Morgenkreis.
Mit Gebärden können wir kommunizieren
- wenn es für Worte zu laut ist (während Konzerten, im Club, bei einer Baustelle, in einer sehr lauten Gruppe usw.)
- wenn wir leise sein sollen (in der Bibliothek, in der Kirche, im Hörsaal, wenn jemand schläft usw.)
- wenn wir durch eine Glasscheibe getrennt sind (im Zug zum Partner, der am Gleis steht oder von draußen zur Kollegin drinnen in der Kita)
- wenn wir räumlich für Worte zu weit weg sind (über die Straße, die Supermarktschlange oder den Spielplatz hinweg, beim Sport)
- wenn wir Unterwasser tauchen und uns mitteilen möchten
- wenn wir mit Schwerhörigen kommunizieren. Jede:r 5. Erwachsene in Deutschland braucht ein Hörgerät, über 70 sogar jede:r zweite.
- wenn wir mit den 80.000 Gehörlosen / Tauben in Deutschland kommunizieren möchten.
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